Das Mahnmal an der Lippe

Konzeption

Für das Mahnmal wurde die Betonmauer des Lippedamms im oberen Bereich an zwei Stellen aufgebrochen und mit Sicherheitsglas wieder verschlossen. Durch das Glas fällt der Blick auf vier Edelstahlsäulen, die im Uferbereich der Lippe eingelassen sind. Sie erinnern an die in der Pogromnacht ermordeten bzw. an den Folgen ihrer Misshandlungen gestorbenen jüdischen Bürger (einer ertrank, ein anderer wurde in der Lippe misshandelt, zwei weitere wurden anderswo ermordet). Die Säulen sind oben schräg angeschnitten und mit spiegelndem Edelstahlblech versehen, so dass der Betrachter des Mahnmals „sich darin nicht nur sieht, sondern auch erkennen kann“. Bei Hochwasser versinken die Säulen in den Fluten der Lippe, womit der Bezug zu dem Verbrechen an dieser Stelle hergestellt wird.

Entnommen aus: http://www.nrw-skulptur.de

Bedeutsam ist bei diesem Mahnmal, dass der Betrachter sich selbst wahrnehmen und wiederfinden kann, indem sein eigenes Gesicht in den schrägen Enden der Stelen widergespiegelt wird. Was können Menschen anderen Menschen antun? Mensch ist Mensch, egal welche Religionsangehörigkeit er besitzt. Ob Jude, ob Christ, ob Muslim, …

Daher ist diese Stell als Ort der Mahnung und Hoffnung zugleich geeignet, alljährlich Gedenkveranstaltungen der Stadt Lünen zu den brutalen Ereignissen in der Reichspogromnacht 1938 durchzuführen und unterschiedliche Aktionen abzuhalten.

Artikel unten: WR, 10.11.2010