Zur Bedeutung des jüdischen Schulsports

Eine kurze Hintergrundinformation

Die jüdische Turnerschaft bzw. die Vereine des Deutschen Makkabi-Kreises sowie Schild, der Turnverein des Reichbundes jüdischer Frontsoldaten (gegründet 1919), strebten als ein Ziel die Abwehr des Antisemitismus an.

Körperliche Ertüchtigung der Turner sollte erreicht werden, um den antisemitischen Vorstellungen von einer körperlichen Minderwertigkeit der Juden entschieden entgegenzutreten und zu entkräften. Hierbei war es zusätzlich wichtig, auch praktisch angemessen körperliche Angriffe von Antisemiten abzuwehren.

In diesem Zusammenhang hatte der Schulsport jüdischer Schüler auch zur Aufgabe, den Kindern bzw. den Jugendlichen die Möglichkeit zu eröffnen, ein positives Weltbild zu entwickeln. Dies war bedeutsam, um die junge jüdische Generation auch körperlich in die Lage zu versetzen, auf berufliche Umschichtungsprozesse zu reagieren und auf eine mögliche Auswanderung (z.B. Palästina) angemessen vorbereitet zu sein.

 

Weiterführende Literatur:

Jüdische Kindheit und Jugend im nationalsozialistischen Deutschland
Eine vergleichende Studie für die Städte
Düsseldorf und Essen
Dissertation von Carolin Huber, Düsseldorf 2006